Die besondere Technik
"Kunst Ă¼berrascht und soll Ă¼berraschen. Nur noch selten trifft man KĂ¼nstler, die uns in besonderem MaĂŸe in ihren Bann ziehen. So wie Eva Lösche, eine starke und selbstbewuĂŸte Frau, deren Berufung die Justiz war und deren Leidenschaft die Kunst ist, und die mit ihren vielfältigen Kreationen Kunstinteressierte und Betrachter begeistert."
Caroline Messelhäuser, M.A., Kunsthistorikerin
ARTProfil März 2025

Eva Lösche, eine KĂ¼nstlerin mit einem unverwechselbaren Stil, arbeitet primär mit der Schichtung von Acrylfarben. Sie nutzt dabei die unterschiedlichen Trocknungszustände der Farben, die Intensität des Drucks beim Farbauftrag, die Textur und Viskosizität derFarbmedien um einzigartige Texturen und Tiefen in ihren Werken zu erzeugen. Ihre bevorzugten Werkzeuge sind Spachtel unterschiedlicher GrĂ¶ĂŸe, Plexiglas und eine Vielzahl von Alltagsgegenständen oder Gerätschaften aus dem Baumarkt, die sie kreativ zweckentfremdet. Diese unkonventionellen Hilfsmittel ermöglichen es ihr, eine breite Palette an Effekten und Oberflächenstrukturen zu erzielen, die ihre Bilder lebendig und dynamisch wirken lassen.
Ein faszinierendes Merkmal ihrer abstrakten Bilder ist, dass einige von ihnen Ă¼berraschenderweise gegenständliche Bereiche aufweisen. Dies schafft eine interessante Spannung zwischen Abstraktion und Erkennbarkeit und lädt den Betrachter ein, genauer hinzusehen und eigene Interpretationen zu finden. Bei ihren figĂ¼rlichen Darstellungen erweitert sie ihre Farbpalette und verwendet neben Acrylfarbe auch Ă–l, um Nuancen und Feinheiten in den menschlichen oder tierischen Formen herauszuarbeiten. Die Kombination dieser Medien verleiht ihren figĂ¼rlichen Arbeiten eine besondere Ausdruckskraft.
Ein zentrales Element in Eva Lösche's kĂ¼nstlerischem Ansatz ist der gezielte Einsatz von Primär- und Komplementärfarben. Sie setzt diese nicht nur in ihren abstrakten Werken nebeneinander, sondern auch innerhalb ihrer Figurendarstellungen. Mal werden die Farben hart und klar in geometrischen Formen abgegrenzt, was eine gewisse Strenge und Präzision vermittelt. Ein anderes Mal lässt sie die Farben weich ineinanderflieĂŸen, besonders wenn sie als Hintergrund dienen, wodurch eine harmonische und flieĂŸende Atmosphäre entsteht. Dieser bewusste Umgang mit Farbe und Form verleiht ihren Arbeiten eine besondere visuelle Tiefe und emotionale Resonanz.
Eva Lösche malt fast ausschlieĂŸlich auf Leinwand, dem klassischen Untergrund fĂ¼r Malerei. In ihrem Oeuvre finden sich neben den in der Kunst gebräuchlichen MaĂŸen, die oft ab 50 x 50 cm beginnen, auch beeindruckende groĂŸformatige Kompositionen. Diese monumentalen Werke können Dimensionen von bis zu 2 x 3 Metern erreichen und fĂ¼llen den Raum mit ihrer Präsenz. Die Fähigkeit, sowohl intime als auch raumgreifende Formate zu beherrschen, unterstreicht ihre Vielseitigkeit und ihr Talent, ihre Visionen in unterschiedlichen MaĂŸstäben umzusetzen.
Detailaufnahmen zur Technik
Synesthesie - die Macht der Farben
Synästhesie stellt eine faszinierende und auĂŸergewöhnliche Form der Wahrnehmung dar, bei der die Stimulation eines Sinnes automatisch und unwillkĂ¼rlich eine Empfindung in einem oder mehreren anderen Sinnen auslöst. Es handelt sich hierbei nicht um eine bloĂŸe Assoziation, sondern um eine echte, körperlich empfundene Kreuzwahrnehmung. Diese einzigartige neurologische Bedingung fĂ¼hrt dazu, dass beispielsweise Farben gehört, Töne geschmeckt oder Buchstaben berĂ¼hrt werden können. FĂ¼r Betroffene ist diese Verbindung der Sinne ein integraler Bestandteil ihrer Realität und nicht als ungewöhnlich oder gar störend zu empfinden.
Die Vielfalt der Synästhesie ist bemerkenswert; es gibt zahlreiche Unterformen, die sich in den gekoppelten Sinnen unterscheiden. Eine der bekanntesten Formen ist die Graphem-Farb-Synästhesie, bei der Buchstaben oder Zahlen spezifische Farben hervorrufen. Andere erleben Musik als Farben oder Formen im Raum, während wieder andere bestimmte Geschmäcker empfinden, wenn sie bestimmte Worte hören. Die genauen Mechanismen, die der Synästhesie zugrunde liegen, sind Gegenstand intensiver neurologischer Forschung, wobei vermutet wird, dass eine erhöhte Konnektivität zwischen verschiedenen Hirnarealen eine Rolle spielt. Bemerkenswert ist, dass der Prozentsatz von Menschen mit Synästhesie unter den erfolgreichen KĂ¼nstlern um ein Vielfaches höher ist als der Prozentsatz von Menschen mit Synästhesie in der Ă¼brigen Bevölkerung.
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